Das Patinieren von Bronze
Was ist Patina ?
Jeder kennt Bronzestatuen oder die kupfergedeckten Kirchen und Kirchtürme, deren Oberflächen über lange Zeit der Witterung ausgesetzt sind. Ist ein Kupferwerkstoff (zu der auch die Bronze gehört) über lange Zeit der natürlichen Atmosphäre ausgesetzt, entsteht meist eine türkisgrüne Schicht. Diese Schicht entsteht durch die Reaktion von Kupfer mit Kohlen- und Schwefeldioxid. Diese Patina besteht überwiegend aus basischen Kupfer-Carbonaten und -Sulfaten. Im Volksmund auch als “Edelrost” bezeichnet. Dieser “Edelrost” bildet eine natürliche Schutzschicht und schützt den Kupferwerkstoff vor den Witterungsbedingungen. Diese Patina ist nicht zu verwechseln mit dem giftigen Grünspan, der entsteht, wenn Kupfer mit Essig reagiert, weshalb man keine essighaltigen Speisen in Kupfergefäßen aufbewahren sollte.
Was ist Patinieren ?
Beim Bronzeguss versteht man unter dem Patinieren die abschließende Behandlung einer Bronzeplastik bzw. Bronzetafel, um dem Kunstgegenstand meist einen antiken Ausdruck zu verleihen. Der Patineur behandelt die Oberfläche, je nach gewünschten Farbeffekten, mit verschiedensten chemischen Lösungen und gibt dem Objekt eine besondere künstlerische Farbwirkung, die mit herkömmlichen Lackieren, wenn überhaupt, nur sehr schwer zu erreichen ist. Der Patineur nimmt den natürlichen Oxidationsprozess sozusagen vorweg. Oft sind spezielle Rezepturen über Generationen überliefert und werden von den Künstlern meist ungern preisgegeben.
Was genau ist der Unterschied zwischen Bronze und Messing ?
Mal abgesehen davon, dass es tatsächlich ein paar Tricks gibt, mit denen man heraus finden kann, ob beispielsweise eine Skulptur eher aus Messing oder eher aus Bronze ist, wird man sich bei Internetkäufen leider immer darauf verlassen müssen, was der Händler sagt, da solche Tests nur durchgeführt werden können, wenn man im Besitz des Gegenstandes ist.
Alles was über Kratztests hinausgeht ist für den Laien nicht praktikabel, und Fotos helfen aufgrund von Farbabweichungen genauso wenig wie angebliche metallurgische Testate, die sich heute nur allzu leicht fälschen lassen.
Klar, es gibt Unterschiede, und ich würde auch gern wissen, ist die Skulptur oder die Relieftafel die ich gerne kaufen möchte, nun aus Bronze oder Messing. Doch: Ist das wirklich wichtig und kaufentscheidend?
Nun, vorab ein – möglichst kurz gehaltener – technischer Exkurs:
Z.B. gibt es Eisenlegierungen (wie Stahl), Edelmetalllegierungen (wie Rotgold) und andere.
– sowie: Neusilber, Rotguss, Gelbguss, Tombak etc.
Sobald ein drittes Metall oder noch weitere mit eingemischt werden (insbesondere Blei, Eisen, Nickel, Aluminium, Mangan), handelt es sich um Sondermessing, Zerspanungsmessing, oder Achtung:….. sogar Bronze…!
Messinglegierungen sind:
Und viele viele andere mehr!
Bronze besteht aus:
Nachdem Sie nun ordentlich verwirrt sind, kommen wir nochmal zum Ausgangspunkt zurück, und ich bleibe wie der Schuster bei seinen Leisten…
als Gießereimechaniker bei meinem Guss.
1.) Der Übergang zwischen Messing und Bronze ist fließend und selbst für Fachleute manchmal kaum auszumachen.
3.) Man muss sich auf das verlassen was einem gesagt wird, selbst Zertifikate sind keine Garantie, da sie sich viel zu leicht fälschen lassen
4.) Gegenstände aus Bronze oder Messing müssen ihren Zweck erfüllen und gefallen, wie der Werkstoff am Ende heißt darf keine Rolle spielen.
Es geht hier weniger um eine technische Information oder eine vollständige Auflistung aller Materialien, als vielmehr um Klarstellung der Tatsache, dass der Unterschied zwischen Bronze und Messing in der Praxis oft nicht auszumachen ist.
Geschichte vom Bronzeguss von der Antike bis heute
Der Bronzeguss entstand ursprünglich vor 7000 Jahren in Indien, wo er auch seine Blütezeit erlebte. Die ältesten und bekanntesten Bronzefunde der westlichen Welt stammen aus der Zeit von 2200 bis 800v. Chr. Das Material dominierte daher ein ganzes Zeitalter lang. Es ist die Bronzezeit, von der hier die Rede ist. Es wurden vor allen Dingen Schwerter, Äxte, Schilder und Helme daraus gefertigt. Für den Alltag kam Bronze bei Sicheln, Gefäßen, Öllampen, Münzen und Schmuck zum Einsatz.
Es gibt unterschiedliche Herstellungsverfahren bei der Verarbeitung von Bronze. Früher stand am Anfang ein Modell aus Bienenwachs, das anschließend einen Überzug aus flüssigem Ton erhielt. Die zarte Form wurde mit einer gröberen, gemagerten Tonschicht umgeben, damit die Form Stabilität erlangt und das Brennen schadlos überstand. Durch die Hitze schmolz dabei das Wachs. Der entstehende Hohlraum ergab die Gussform für die Bronze. Als Alternative zum Ton wurde auch ein weicher Speckstein verwendet.
Damals wie heute wird für die Herstellung von Bronzetafeln das Sandgussverfahren verwendet. Dafür werden die Modelle in Quarzsand eingebettet. Der Quarzsand wird mit verschiedenen Bindungsstoffen vermischt und durch ein Stampfen verdichtet, bis sich die Form des zu gießenden Gegenstands genau abzeichnet. Anschließend erfolgt eine Beschichtung mit einem speziellen Trennmittel, damit sich der Sand nicht mit dem Gussstück verbindet.
Die Technik des Verfahrens wurde im Laufe der Jahrtausende lediglich erweitert und verfeinert. Heute nimmt der edle Bronzeguss als Teil des Kunstgusses eine wichtige Stellung ein.
In einem Schmelztiegel aus Ton oder Eisen wird die Legierung so lange erhitzt, bis sie flüssig ist und sich in die Form gießen lässt. Nach dem Erkalten wird die Form zerschlagen. Zurück bleiben der Kern und das Gussteil, welches zum Abschluss gereinigt, entgratet und poliert wird.
Diese einzigartige, historische Handwerkskunst des Sandgusses kommt bei der Herstellung Ihres Bronzeschildes zum Einsatz. Sie erhalten ein von Hand gefertigtes, individuelles Unikat.